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Historischer Stadtrundgang durch Buchen (Odenwald)
leicht
Stadtrundgang

Historischer Stadtrundgang durch Buchen (Odenwald)

  • 0:30h
  • 1.92 km
Karte PDF

Wir laden Sie ein zu einem historischen Stadtrundgang durch die Buchener Innenstadt. Hier können Sie lebendige Geschichte schnuppern und auf den Spuren des "Alten" Neues entdecken.

Details

Kondition

Technik

Erfahrung

Landschaft

Monate

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
Tipp des Autors
Bei einer Stadtführung besteht die Möglichkeit, auf den Stadtturm zu steigen und die Aussicht zu genießen.
Informieren Sie sich gerne hier.
Öffentliche Verkehrsmittel

Der Bahnhof Buchen (Odenwald) liegt an der Bahnstrecke

Seckach-Miltenberg (auch Madonnenlandbahn genannt), die in Buchen Ost

und in den Ortsteilen weitere Haltepunkte hat. Der Bahnbetrieb wird

durch die Westfrankenbahn durchgeführt.
Den Öffentlichen Nahverkehr in der Kernstadt und den Ortsteilen versorgen Busse im Verkehrsverbund Rhein-Neckar.

Wegbeschreibung

Sie können diesen Stadtrundgang an beliebiger Stelle in der Buchener Innenstadt beginnen. Ein guter Einstieg ist aber immer die Mariensäule, auch "Das Bild" genannt. Gleich vor der Tourist-Information steht das Wahrzeichen Buchens und des Madonnenländchen. Zur nächsten Sehenswürdigkeit, dem Stadtturm, ist es nicht weit. Dieser ist einer von ursprünglich vier Tortürmen der Buchener Stadtbefestigung. Oberhalb des Torbogens befindet sich das weithin bekannte Buchener Fastnachtssymbol, der "Blecker". Heute klingeln täglich um 10, 13 und 16 Uhr regionale und saisonale Melodien, die von den insgesamt 24 Glocken im Turm gespielt werden. Der Stadtturm ist zugleich Eingang in die Hauptgeschäftsstraße und Fußgängerzone Buchens. Zwischen den Häusern Götz und Remmler liegt die sog. "Judengasse". Ein Türsturz aus dem Jahre 1576 erinnert an den Schultheißen Veit Wohlfahrt, eine Gedenktafel an den Buchener Mundartdichter Jakob Mayer.

Folgt man der Marktstraße steuert man direkt - wie könnte es anders sein - auf den Marktplatz zu. Dieser galt früher mit dem Alten Buchener Rathaus als Mittelpunkt der Stadt für Handel, Verkehr und Versammlungen. Das alte Rathaus ist das wohl markanteste Wahrzeichen Buchens und wurde 1723 ganz in Stein fertiggestellt. Die Torbögen sind mit "Neidköpfen" versehen, die die bösen Geister fernhalten sollten. Das Untergeschoss inmitten der Torbögen diente als Markthalle und Aufgang zur Kirche. Die oberen Räume waren Sitz der Verwaltung und auch heute noch tagt dort der Stadrat. Am Marktplatz sticht aber auch sofort das stattliche Fachwerkhaus "Zum Riesen" ins Auge. Es vereint zwei frühere Haushälften und erinnert mit Gedenktafeln an Gottfried Bessel (1672-1749) und Wilhelm Emelé (1830-1905). Auch am Marktplatz gegenüber vom Alten Rathaus steht das ehemalige Gasthaus "Zum Roß", wo sich früher zahlreiche Buchener Zünfte versammelten.

Links neben dem Alten Rathaus steht ein 1719 errichtetes Barockhaus mit einem herrlichen Torbogen. Hier erkennt man den ehemaligen Wohlstand des "Talerstädtchens" Buchen. Heute ist dort die Joseph-Martin-Kraus-Musikschule untergebracht. Geht man um die Kurve zeigt sich auf der linken Seite das Beginenklösterle mit seinem "Heilkräutergarten", der auch heute noch zum Entspannen direkt neben der Stadtmauer und mitten in der Innenstadt einlädt. Das dortige Gebäude stammt aus dem Jahre 1489 und im Mittelalter lebten dort die sog. Beginen unter einer Oberin und einem Ordensgelübde und widmeten sich der Armen- und Krankenpflege. Heute finden Sie dort Bücherei des Judentums.

Wenn Sie wieder zurückgehen, die Treppen hoch zwischen der Stadtkirche und dem Alten Rathaus, kommen Sie am "Buchener Narrenbrunnen" vorbei. Die lustigen Figuren des Brunnens zeigen Ihnen die einzelnen Gestalten der historischen Buchener Faschenacht: Huddelbätz, Strohbär, Krachkapelle und viele mehr. Direkt neben dem Brunne befindet sich die katholische Stadtkirche St. Oswald. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde die damals baufällige Peterskirche erneuert und im Jahre 1342 den Kirchenpatronen Maria, Petrus, Paulus und Oswald geweiht. Oberhalb der Stadtkirche steht das Neue Rathaus, das im Jahre 1978 begonnen wurde zu bauen. Früher befand sich an dieser Stelle die Volksschule.

Zahlreiche Fachwerkhäuser finden Sie in der Kellereistraße. Diese wurde erst in jüngster Zeit freigelegt und zeugen vom Bürgerstolz und Bürgerfleiß sowie von kunsfertigen Handwerkern, die mit geschnitzten Neidköpfe an die Eckbalken verzierten. Ebenfalls in der Kellereistraße, gegenüber dem Gasthaus "Zum Schwanen" befindet sich der sog. "Museumshof". Dort war früher u.a. die ehemalige Kurmainzische Kellerei, das Verwaltungszentrum des Mainzischen Ames in Buchen. Im Museumshof selbst versammelten sich 1525 während des Bauernkrieges der "Helle Haufen" der Odenwälder Bauern, um Götz von Berlichingen als ihren Hauptmann zu verpflichten. Außerdem findet sich im Museumshof das Buchener Bezirksmuseum im Gebäude "Steinernen Bau", das Trunzer-Haus, die Zehntscheune und das Belz'sche Haus.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Joseph-Martin-Kraus-Platz, der zum Gedenken an deutsch-schwedischen Komponisten einen Brunnen mit ihm zeigt. Folgen Sie nun dem Weg "Am Graben" und schlendern Sie entlang des ehemaligen Stadtgraben Buchens entlang vorbei an noch erkennbaren Resten der Stadtmauer. Sie kommen vorbei am "Rüdt'schen Hof", wo früher der älteste Buchener Adelshof stand und sich heute eine Apotheke befindet. Im weiteren Verlauf der Stadtmauer erkennt man einen sanierten Wehrturm, auch "Storchennest" genannt. Wenn sie den Weg "Am Graben" in Richtung rechts verlassen, gelangen Sie an den Röhrenbrunnen. An dieser Stelle stand die Haupt-Wasserentnahmestelle der Altstadt. Auf der anderen Straßenseite befindet sich der Lohplatz, wo früher die Buchener Lohgerber Felle gerbten. Läuft man die Vorstadtstraße entlang, gelangt man an das Zunfthaus der Fastnachtsgesellschaft Narrhalla Buchen, das nicht nur von außen beeindruckt. Innen befindet sich nämlich ein kleines Fastnachtsmuseum. Der angrenzende Parkplatz ist nach dem jüdischen Heimatdichter Jakob Mayer benannt. Unterhalb der Gedenkstätte befindet sich die ehemalige Synagoge, wo ein Gedenkstein und Metallarbeiten den Opfern des Nationalsozialismus erinnern.

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