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Blick in den Jüdischen Friedhof auf Grabsteine | © Neckarsteig-Büro
öffnet auf Anfrage
Friedhof
Historische Stätte

Jüdischer Verbandsfriedhof Heinsheim

  • Jüdischer Verbandsfriedhof Heinsheim, 74906 Bad Rappenau
  • +49 7264 922391
  • gaesteinfo@badrappenau

Der Jüdische Verbandsfriedhof gehört zu den größten in Süddeutschland. 1718 wurde er mit einer Mauer statt eines Zaunes umgeben.

Der Heinsheimer Friedhof im Gewann Schlierbach wurde spätestens im 16. Jahrhundert angelegt und liegt, wie viele jüdische Begräbnisstätten, außerhalb der Ortschaft. In der Südostecke des Friedhofs befand sich ein Tahara-Haus, in dem die rituelle Reinigung der Verstorbenen durchgeführt wurde.

Während der Herrschaft der Nationalsozialisten war geplant, den jüdischen Friedhof zu zerstören und das Gelände landwirtschaftlich zu nutzen. Die Grabsteine sollten „nutzbringend“ verwendet, und das schmiedeeiserne Eingangstor der Rüstungsindustrie überlassen werden. Ein Kaufvertrag, der 1944 zugunsten der politischen Gemeinde Heinsheim abgeschlossen wurde, wurde jedoch nie ins Grundbuch eingetragen. Die Spuren der mutwilligen Schändung aus dieser Zeit sind noch heute an einigen Grabsteinen sichtbar.

Nach dem Ende des „Dritten Reiches“ waren Vertreter der örtlichen NSDAP für die Wiederherstellung des Friedhofs verantwortlich. Trotz der Zerstörungen blieb der Großteil der Grabanlagen jedoch erhalten. Der Heinsheimer Friedhof, als Verbandsfriedhof von bis zu 25 jüdischen Gemeinden genutzt, liegt im geografischen Mittelpunkt eines Gebietes mit einem Radius von etwa 25 km.

Wie viele jüdische Friedhöfe wurde auch dieser außerhalb der Ortschaft auf landwirtschaftlich ungenutztem Gelände angelegt. Häufig wählten die Gemeinden für ihre Begräbnisstätten Wiesen in Waldstücken, Feldraine oder sanfte Abhänge. So auch in Heinsheim, wo der Friedhof auf einer Waldwiese nahe dem Schlierbach errichtet wurde. Nach jüdischer Tradition sind Friedhöfe Orte der „ewigen Ruhe“, an denen Gräber nicht neu belegt und Grabsteine nicht entfernt werden dürfen. Daher zählen diese Friedhöfe zu den wichtigsten Einrichtungen einer jüdischen Gemeinde.

Für die rituelle Reinigung der Verstorbenen stand im südlichen Teil des Friedhofs ein Tahara-Haus, in dem die Toten gemäß jüdischem Brauch vorbereitet wurden. Ein Bach oder eine Quelle in der Nähe konnte dabei für die rituelle Waschung der Verstorbenen genutzt werden.


Öffnungszeiten

öffnet auf Anfrage


Adresse

Jüdischer Verbandsfriedhof Heinsheim
74906 Bad Rappenau

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