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Morretal-Weg B4
mittel
Wanderweg

Morretal-Weg B4

  • 3:05h
  • 10.9 km
  • 335 m
  • 335 m
Karte PDF

Eine abwechslungsreiche Wandertour beginnend am Waldschwimmbad, hinauf nach Stürzenhardt und von dort wieder zurück durch das wunderschöne Morretal.

Der Einstieg in diese Tour bildet der Wanderparkplatz am Waldschwimmbad, von wo aus es auf dem Stürzenhardter Pfad weitergeht. Dieser Forstweg verläuft immer geradeaus in nördlicher Richtung über den Höhenrücken des Waldgebietes Bulau. Gleich nach der Abzweigung des Kaufmannweges stehen entlang des Stürzenhardter Pfades seltene exotische Bäume - es sind Riesenmammutbäume (Sequoiadendron giganteum).

Der Riesenmammutbaum ist ein immergrüner Baum, der über 90m hoch werden und einen Stammdurchmesser von über 12m an der Basis erreichen kann. Im Allgemeinen betragen die Stammdurchmesser in Brusthöhe drei bis sechs Meter. Er bildet eine hohe, schmal kegelförmige Krone aus. Die faserig-schwammige Rinde ist bei älteren Bäumen sehr dick (ca. 30-60cm), weich und harzfrei. Die Belaubung besteht aus schmalen, spitzen Schuppenblättern. Sie sind an jungen Trieben blaugrün, an älteren dunkelgrün. Die Nadeln sind spiralförmig am Zweig angeordnet und werden nach etwa drei bis vier Jahren mit dem Zweig abgeworfen. Der größte Riesenmammutbaum, der General Sherman, steht im Sequoia-Nationalpark in den USA. Er ist 84m hoch und besitzt ein Volumen von etwa 1480m³. Damit zählt er zu den größten Lebewesen der Welt.

Genießen Sie vor dem Abstieg ins Steinbacher Tal den landschaftlich reizvollen Blick in Richtung Stürzenhardt und Hettigenbeuern. Der untere Teil des Abstieges ist etwas beschwerlich: über Serpentinen gelangt man zum Steg am Steinbächlein. Über einen Wiesenpfad kommt man dann zur Unterneudorfer Mühle. Sie liegt unmittelbar an der Gemarkungsgrenze Unterneudorf - Stürzenhard - Buchen und wird bereits 1395, als Mahlmühle zum Kloster Amorbach gehörig, erwähnt. Durch den Holzreichtum der Odenwälder Waldungen kam 1681 nach einem Brand auch eine Sägemühle hinzu. Länger als sechs Jahrhunderte bot die Mühle ihren Dienst an und Generation um Generation arbeitete der Müllermeister neben seiner Feld- und Waldarbeit Tag und Nacht in der Mühle. Durch die Industrialisierung und den Fortschritt in der Landwirtschaft ist sie schon einige Jahrzehnte stillgelegt. Standort und Idylle in diesem fast verlassenen Nebental der Morre bleiben jedoch bestens in Erinnerung.

Am Mühlkanal, nach einem kurzen bergan in Richtung Stürzenhardt, erinnert ein Bildstock an die Wallfahrtswege zum heiligen Blut nach Walldürn. Wenige Meter weiter besteht die Möglichkeit, einen Abstecher zum UNESCO-Geopunkt im Geopark, dem hydraulischen Stürzenhardter Pumpwerk (nicht geöffnet), zu machen. Auf den Hochflächen des Odenwaldes herrscht in heißen Sommermonaten Wasserknappheit. Gefasste Wasserquellen reichten gerade für den menschlichen Bedarf aus und viele Wochen musste Tag für Tag Wasser aus dem Tal gefahren werden. Durch Fassung einer Quelle im Steinbacher Tal, der Nutzung der Wasserkraft mittels einer speziellen Turbine und der Verlegung einer Leitung wurden die Stürzenhardter Bürger über lange Jahre hinweg mit dem kostbaren Nass aus diesem Pumpwerk versorgt.

In der Kehre beginnt nun der Aufstieg von etwa zwei Kilometern nach Stürzenhardt. Der höchstgelegene Teil Buchens - auch das "Dach" Buchens genannt - entschädigt den zurückgelegten Höhenunterschied von 200 Metern durch herrliche Weitblicke ins Morretal und die Odenwaldlandschaft. Sehenswert ist neben den Landschaftsschönheiten die kleine Dorfkapelle aus dem Jahr 1795.

Der Rückweg führt ca. 250m auf der Hauptstraße in Richtung Buchen entlang, dann zweigt unser Weg nach links in Tal ab und wir erreichen über eine "Klinge" wieder den Hauptwanderweg ins Morretal.

Zu den schönsten Tälern des nordöstlichen Odenwaldes zählt das Morretal in Buchen. Es steht deshalb schon seit 1940 unter Landschaftsschutz. Die Morre, das namensgebende Flüsschen, entspringt westlich von Buchen im Stadtteil Hettingen. Es durchfließt die ehemalige Kreisstadt und schneidet sich, nach Nordwesten wendend, tief in die Schichten des Oberen und Mittleren Buntsandsteins ein. In einem geräumigen Kastental fließt sie dem Main zu. Zwei landschaftsprägende Einrichtungen, die z.T. noch aus der Neuzeit stammen, sind in und an der Morre noch heute sichtbar. Zum einen sind es zahlreiche Wasserwehre, die den Bachlauf regulierten und zum anderen brachten Wiesenwässerungskanäle entlang den Hängen im Frühjahr warmes Wasser und Dung für karge Wiesen. Eine technische Meisterleistung, die noch heute staunen lässt.

Vorbei am Zeltplatz beim "Stürzenhardter Brückle" erreichen wir den Wanderparkplatz beim Waldschwimmbad und somit das Ende der Tour.


Details

Kondition

Technik

Erfahrung

Landschaft

Monate

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
Startpunkt
Wanderparkplatz am Waldschwimmbad in Buchen
Tipp des Autors

Nach der Wanderung empfiehlt sich ein Spaziergang durch die historische Buchener Innenstadt!

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Bahn: Der Bahnhof Buchen (Odenwald) liegt an der Bahnstrecke Seckach-Miltenberg (auch Madonnenlandbahn genannt), die in Buchen Ost und in einigen Ortsteilen weitere Haltepunkte hat. Der Bahnbetrieb wird durch die Westfrankenbahn durchgeführt.

Vom Bahnhof in Buchen gelangt man zu Fuß an den Wanderparkplatz am Waldschwimmbad, wenn man sich in Richtung Hettigenbeuern hält und dann dem Schild ans Waldschwimmbad folgt.

Wegbeschreibung

Beginnend beim Stürzenhardter Pfad am Wanderparkplatz am Waldschwimmbad immer geradeaus in nördlicher Richtung über den Höhenrücken des Waldgebiets Bulau bis hin zur Unterneudorfer Mühle. Dort führt der Wanderweg B4 über das Krebsbächle rechts hinauf Richtung Stürzenhardt. In Stürzenhardt geht es von der Dorfkapelle einige Meter auf der Hauptstraße entlang, bevor man links eine Abzweigung ins Tal hinunter nimmt. Im Tal angekommen führt diese Tour wieder auf den Hauptwanderweg im Morretal rechts Richtung Buchen vorbei an den Wiesenwässerungen und dem Zeltplatz am Stürzenhardter Brückle zurück an den Wanderparkplatz am Waldschwimmbad.

Ausrüstung

Festes Schuhwerk und eine kleine Verpflegung werden empfohlen.

Tourimia Tourismus GmbH Logo von Tourimia Tourismus GmbH  ·  Odenwald  ·  CC BY-SA

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