Jüdischer Verbandsfriedhof in Oberöwisheim

Schon lange suchten die jüdischen Gemeinden im Kraichgau nach einem Begräbnisplatz für ihre Verstorbenen, die über Jahrhunderte auf den weit entfernten Verbandsfriedhöfen in Speyer und Worms beerdigt werden mussten. Auf der Gemarkung Oberöwisheim fand man schließlich einen geeigneten Platz an diesem steilen und steinigen Westhang. Ab 1629 wurden hier zunächst alle verstorbenen Juden, auch aus entfernteren Orten wie Eppingen, bestattet.

Im Jahr 1933 begann die nationalsozialistische Verfolgung der Juden. Auch der Verbandsfriedhof Oberöwisheim wurde Ziel judenfeindlicher Aktionen. Die letzte Beisetzung fand 1938 statt. Die Anlage mit einer Größe von 92 Ar und insgesamt ca. 270 Grabstätten wird von der Stadt Kraichtal in Abstimmung mit dem Oberrat der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden gepflegt.

Der Friedhof ist am Ortsausgang von Oberöwisheim in Richtung Neuenbürg ausgeschildert. Es bestehen allerdings keine Parkmöglichkeiten, deshalb empfehlen wir den ca. 200 Meter langen Fußweg.

Hinweis: Das Gelände ist weitestgehend steil und unbefestigt.

Dauer der Führung: 75 Minuten